Armut sei nicht mehr nur noch eine „Wirklichkeit der 3. Welt“, erläuterte die Vorsitzende des Kinderschutzbundes Eschweiler, Mariethres Kaleß. Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) behandelte in ihrer Unterbezirkskonferenz das Thema Kinderarmut. „Jedes sechste Kind ist von Armut betroffen“, berichtete M. Kaleß den SPD-Frauen, die zu ihrer Konferenz in Alsdorf zusammenkamen. 2,5 Millionen Kinder in Deutschland leben auf Sozialhilfeniveau. Die Dunkelziffer liege bei 2,8 bis drei Millionen. Laut Kinderschutzbund gelten in NRW 800.000 Kinder als arm.
„Skandalös“ nannte Mariethres Kaleß diese Zahlen, da die Bundesrepublik immer noch eines der reichsten Länder ist. Sie sieht in dieser Situation eine Verletzung der Rechte, die Kinder nach der UN_Konvention haben. „Armut“, so die Kinderschutzbund-Vorsitzende, „verletzt das Recht auf Teilhabe und angemessenen Lebensstandard.“ Die Benachteiligung setze sich fort bei Gesundheit und Bildung, ziehe sich durch alle Lebensbereiche.
Zwei Auswege zeigte Frau Kaleß auf: Lobbyarbeit für Kinderinteressen betreiben und Hilfen vor Ort anbieten: Betreuungsangebote zu bezahlbaren Konditionen schaffen. „Wir müssen die Kinder stark machen, müssen dafür sorgen, dass sie nicht untergehen.“ Angebote der Kindergärten und Schulen müssen, so die Forderung, für Benachteiligte kostenfrei sei. Mariethres Kaleß verlangte eine Erhöhung der Regelsätze staatlicher Leistungen und sprach sich für Mindestlöhne aus.
In ihrem Rechenschaftsbericht erinnerte die AsF-Unterbezirksvorsitzende Christiane Karl an zahlreiche Aktivitäten. Sie erwähnte die Demonstration gegen Rechtsradikalismus, die Verleihung der Else-Wirtz-Medaille, den Besuch im Frauenkommunikationszentrum in Herzogenrath sowie die Zusammenarbeit mit dem AsF-Unterbezirk in der Stadt Aachen.
Die Delegiertenkonferenz wählte mit großer Einmütigkeit den AsF-Vorstand. Christiane Karl aus Eschweiler wurde als Unterbezirksvorsitzende bestätigt. Gleichberechtigte Stellvertreterinnen sind Rosita Przybylski (Stolberg) und Marliese Thelen (Alsdorf). Angelika Zimmermann bleibt Schriftführerin. Sie wird von Gabi Norget vertreten. Julia Recknagel ist Pressebeauftragte. 19 Beisitzerinnen erweitern den Vorstand: Marianne Beeck, Annegret Bergstein, Angelika Fiedler-Grohe, Henny Geibel, Doris Harst, Edeltraud Hubl, Kristina Klinkenberg, Susanne Kubiak, Edeltraut Lindner, Gerda Mahr, Nadja Mahr, Margret Metten, Renate Neumeyer, Regina Rehahn, Sybille Simons, Marlies Titz, Angelika Werner, Gertrud Wolter und Hanne Zakowski. Gewählt wurden auch Delegierte zur Regio-, Landes- und Bundeskonferenz der AsF.
