Ute Schäfer: Unterrichtsausfall an Grundschulen höher als erwartet

Schule und Bildung


Ute Schäfer; Bild: SPD-Fraktion NRW

"Eine eklatante Fehleinschätzung des Unterrichtsausfalls an den Grundschulen" warf heute (23.07.2007) die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Ute Schäfer, Schulministerin Barbara Sommer vor. "Die Sprachtests für alle vierjährigen Kinder in Nordrhein-Westfalen, die von den Grundschullehrerinnen und -lehrern vor Ort durchgeführt wurden, haben entgegen der Versprechungen der Ministerin einen massenhaften Unterrichtsausfall bewirkt", erklärte Schäfer. Das habe die Ministerin Medienberichten zufolge nun auch zugegeben. "Schulministerin Sommer hat bewusst alle anderslautenden Prognosen von Lehrerverbänden ignoriert und den Ausfall von Unterricht für ein von Experten und Praktikern gleichermaßen kritisiertes Testverfahren billigend in Kauf genommen", urteilte Schäfer.

Schulministerin Sommer hatte bei der Vorstellung des Testverfahrens in ihrer Pressekonferenz im Februar dieses Jahres behauptet, es werde "zu keinem Ausfall von Regelunterricht im Rahmen der Sprachstandsfeststellungen kommen". Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hingegen prognostizierte noch am selben Tag, dass die Spracherfassung aller 180.000 vierjährigen Kinder zu einem Ausfall von rund 150.000 Unterrichtsstunden an den nordrhein-westfälischen Grundschulen führen werde. Auch zahlreiche Grundschulleitungen hatten während der ersten und noch aufwändigeren zweiten Phase Unterrichtsausfall beklagt. Während die Schulministerin in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage mit Verweis auf fehlende statistische Grundlagen die Frage nach aufgrund der Sprachtests ausgefallenen Unterrichtsstunden im Rheinisch Bergischen Kreis nicht beantworten konnte, erklärte sie Medien zufolge: "Mit solch einem Stundenausfall hatten wir nicht gerechnet. Da müssen wir besser werden." (WAZ, 31. Mai 2007)

Die SPD-Landtagsfraktion hat jetzt eine Kleine Anfrage zu dem Sachverhalt gestellt. "Wir wollen von der Ministerin wissen, wie viele Unterrichtsstunden tatsächlich wegen der Durchführung der Sprachtests an den Grundschulen ausgefallen sind", sagte Schäfer. Sie forderte außerdem die Landesregierung auf, das Verfahren zu den Sprachstandsfeststellungen grundsätzlich zu verbessern und den 3.400 nordrhein-westfälischen Grundschulen zusätzliche personelle Ressourcen zur Verfügung zu stellen.

[SPD-Fraktion im Landtag NRW]

 
 

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