Amerikanische Schüler im Verkehrsministerium

MdB und MdL

Achim Großmann (SPD) traf sich gestern mit zweien "seiner" amerikanischen Schützlinge in Berlin. Als Pate des Austauschprogramms zwischen dem Deutschen Bundestag und dem amerikanischen Kongress wollte er die Stipendiaten persönlich kennen lernen, deren Aufenthalt in Deutschland bald vorüber ist. Für die Jugendlichen stand im Rahmen des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms (PPP) ein Ausflug nach Berlin an. Diese Gelegenheit nutzte der Würselener Abgeordnete und lud ins Bundesverkehrsministerium ein.

"Fleisch und Kartoffeln", zählt Scott Hall auf "und natürlich Lederhosen und Dirndl", ergänzt Alan Massay auf Achim Großmanns Frage nach dem Deutschlandbild, das sie vor ihrer Ankunft hatten. "Auch von der Modernität der Architektur und des Stadtbildes war ich überrascht. Ich hatte irgendwie erwartet, dass hier alles älter aussieht, mit Kopfsteinpflaster und so", erinnert sich Massay. "Meinen Eltern ging es ähnlich als sie mich hier besucht haben. Sie waren total überrascht", berichtet Hall.

Die beiden jungen Männer waren Großmanns Einladung zum persönlichen Kennenlernen in die Berliner Invalidenstraße, dem Sitz des Ministeriums, gefolgt. In Alaska gehen sie auf dieselbe Schule und sind per Zufall beide im Kreis Aachen gelandet. Nachdem geklärt ist, dass die zwei wenig über deutsche Politik wissen, erklärt ihnen Achim Großmann, dass er als Parlamentarischer Staatssekretär ein in der Welt seltenes politisches Wesen darstelle, indem "ich gleichzeitig der Regierung, also der Exekutive und dem Parlament, also der Legislative angehöre."

Im weiteren Verlauf des Gesprächs wird klar, dass weder für Alan Massay noch für Scott Hall der Abschied von Deutschland im Juni für immer sein wird. Beide haben Pläne, wieder nach Deutschland zurückzukehren, um hier zu studieren. Massay, der auch ein begeisterter Fußballfan ist und die Bundesliga "liebt", schwebt ein Studium der Germanistik vor. Scott Hall zieht es eher in die technisch-naturwissenschaftliche Richtung. Maschinenbau soll es sein. Auch bis zu Scott Hall hat sich der glänzende Ruf der Aachener Hochschule herumgesprochen, denn "erste Schritte zur Bewerbung für ein Studium an der RWTH Aachen habe ich bereits unternommen".

Von der Grenzlage der Region sind sie begeistert. "Ich war in Belgien auf einem Flohmarkt und dort sprachen die Leute flämisch, deutsch, französisch und englisch. Das finde ich toll. Aber Öcher Platt ist zu krass, den verstehe ich gar nicht", erklärt Massay.

Bis Samstag bleiben die Schülerinnen und Schüler in Berlin. Insgesamt fünf junge Leute aus den USA haben das letzte Jahr im Kreis Aachen in Gastfamilien verbracht und den deutschen Alltag kennengelernt. Alan Massey lebt bei Familie Laumen (Baesweiler), Jillian Morgan bei Herrn Hannappel und Frau Spinn, Leah Scott-Zechlin bei Familie Keischgens (beide Simmerath), Dakota Black bei Familie Balduin (Stolberg) und Scott Hall bei Familie Heinze (Würselen). Am 21. Juni bringt der Flieger sie zurück in die USA.

 
 

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